Compositions
for Theater // for Dance // for Games // Inside Mr.Xell's Debut CD


Die Verwandlung
Premiere 24.Nov.2018
Hessisches Landestheater Marburg

Brit Bartkowiak (Regie) //
Christin Ihle (Dramaturgie) //
Nikolaus Frinke (Bühne/Kostüme) //
Franz Kafka (Autor) //
Xell Dafov (Musikalische Leitung, Komposition)

"Regisseurin Brit Bartkowiak hat mit ihrem Team, dem Ausstatter Nikolaus Frinke und dem Komponisten
Xell, für dieses Stück eine eindrucksvolle Bühnenästhetik gefunden...
Großes Theater. Am Ende gab es vom Premierenpublikum langanhaltenden Applaus."
+Uwe Badouin (Oberhessische Presse, 26.11.2018)+

"Starke Kafka-Inszenierung von Brit Bartkowiak: Bei der Premiere von »Die Verwandlung« in Marburg stimmt alles - Dramaturgie und Schauspiel, Licht und Musik, Bühnenbild und Interpretation."

"... hat der Musikkünstler
Xell die Bühnenmusik komponiert, die dem Prosatext eine eigene Dynamik verleiht."
"Der Prokoristenpulk skandiert bis ins Ohrenbetäubende, die
Musik ist stark, unterstützt das."

"...singen die Schauspieler nach einer Melodie von
Xell. Das ist so toll gemacht, das Publikum hätte spontan Szenenapplaus geben und dankbar ihres Kafkas gewärtig nach Hause ziehen können."
+Marlin Schäfer (Gießener Allgemeine Zeitung, 26.11.2018)+

"...sehr geschmackvollen Bühnenbild, exzellenter Lichtführung, ausdrucksstarken, stimmgewaltigen Schauspielern und umwerfend guter Musik sowie interessanten Video-Einspielungen war die Aufführung ein einziger Spannungsbogen. Der Stoff des Stückes wurde durch den extra für die Aufführung neu gefassten Text hervorragend erarbeitet und holte die Intention des vielschichtigen Inhaltes hervor.

"Der Facettenreichtum kam so deutlich herüber, dass Zuschauern schon während der Aufführung Assoziationen zum eigenen und überhaupt zum Leben kamen."

+ Anni Röhrkohl (Aufsichtsrat Hessisches Landestheater Marburg 27.11.2018)+
(Fotos Verwandlung © Arne Landwehr, © Xell)




Die Räuber
Premiere 26.Oct.2018
Meininger Staatstheater

Gabriela Gillert (Regie) //
G.Binder/B.Henning (Dramaturgie) //
Helge Ullmann (Bühne) //
David Williams (Choreografie) //
Marie Liebig (Video & Fotos) //
Th.Donndorf (Theaterpädagogik) //
F.Schiller (Autor) //
Dalai Cellai, F.M.Bundel (Live Musik) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition)

Schillers rebellisches Werk aus dem Jahre 1782 richtete sich massiv gegen die Gesellschaft und gegen eine Welt des aufgeklärten Absolutismus, die zwischen Tradition und Moderne schwankt. Bereits in seinem Debütwerk, das er im Alter von nur 22 Jahren verfasste, beschreibt Schiller die Unhaltbarkeit der herrschenden Zustände und formuliert einen drastischen Widerstand gegen die feudale Herrschaft. Bis heute haben „Die Räuber” in ihrer Kritik der Lebensverhältnisse nichts an Aktualität eingebüßt. So wird die Familientragödie zu einem Rebellionsstück, das die Unruhe einer gesamten Generation erfasst. In der Meininger Fassung wird durch die Einbindung Jugendlicher aus den vier Schillerstädten die Stimmung der heutigen jungen Generation erfahrbar. Ihre Möglichkeiten des Handelns und der Selbstbestimmung werden zum Mittelpunkt der Inszenierung.
(Fotos Räuber © Marie Liebig)



Draussen vor der Tür
Premiere 24.Febr.2018
Staatstheater Nürnberg

Sascha Hawemann (Regie) //
Katja Prussas (Dramaturgie) //
Wolf Gutjahr (Bühne) //
W.Borchert (Autor) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition)

"Und jetzt intonieren sie zusammen mit dem abendbegleitenden, feinnervigen Elektrogitarristen Xell Heavy Metal. Am Ende einer brachialen Heavy-Metal-Inszenierung muss man sagen: „Beckmann is back.“ Wolfgang Borchert hat davon erzählt, wie ein ganzes Land sich in eine Seelenmüllhalde verwandelt hat, dass Krieg immer solchen Dreck anrichtet, der in Nürnberg die Bühne (von Wolf Gutjahr) beherrscht. In dem grandiosen, auch zarten, hochpoetischen Stück geht eine enorme, berserkerhafte Wut um; die Wut eines Jungen, der all das miterleben musste. Regisseur Hawemann hat diese Wut wieder rausgelassen aus dem Stück in einer knallharten, wuchtigen, stark physischen, (manchmal auch rätselhaften) Version: bühnengewordene Traumatherapie."
+ Christian Muggenthaler (Bayerische Staatszeitung - 2. März 2018)

"Spektaktulär: […] Sascha Hawemann, der Berliner Regisseur mit radikaler Ader, hat zu großer Form zurückgefunden – und kassierte bei der Premiere am Samstag den verdienten Beifall. […] Dabei ist [seine] Interpretation so klug und konsequent, dass man sie sich auch gut beim Berliner Theatertreffen denken könnte."
+ Wolf Ebersberger (Nürnberger Zeitung - 26. Februar 2018) +
(Fotos: © Wolf Gutjahr)



Der Kirschgarten
Premiere 29.Dec.2017
Theater Dortmund

Sascha Hawemann (Regie) //
Dirk Baumann (Dramaturgie) //
Wolf Gutjahr (Bühne) //
A.Tschechow (Autor) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition)

"... Der Kirschgarten zählt zu den meistgespielten Werken Anton Tschechows. Im Mittelpunkt eine brüchig werdende Welt, in der das verloren geht, was doch eigentlich „schon immer“ selbstverständlicher Teil der eigenen Identität war. Was passiert, wenn sicher geglaubte Konstanten wegbrechen? In einer Zeit der Um- und Abbrüche, in der nur scheinbar unumstößliche Werte zu Kapital werden, bleibt der Einzelne letztlich allein zurück: Wie konnte es so weit kommen?"
(Fotos: "Der Kirschgarten" © Birgit Hupfeld)



Ur Faust Premiere 02.March.2017
Das Meininger Theater

Gabriela Gillert (Regie) //
Helge Ullmann (Bühne) //
Peter Hollek (Video) //
Xell Dafov (Komposition, Sounddesign, Musikalische Leitung)


Es gibt Theaterabende, die so furios beginnen, dass man sich wünscht, sie hätten weniger furios begonnen, weil sonst kaum Steigerungen möglich sind. Es gibt Theaterabende, die haben eine Nebengeschichte, die nicht unbedingt erzählt werden muss, deren Kenntnis jedoch auch nicht schadet. Zuerst das Furiose. Ehe es losgeht in den Kammerspielen, hört man eine Weile Stimmen in der Dunkelheit. Wer nicht völlig ahnungslos ist, erkennt rasch: es handelt sich um „Faust“-Zitate, die so berühmt, ja sprichwörtlich wurden, dass nicht jeder mehr weiß, woher sie eigentlich stammen. Mittendrin ein Nicht-Zitat: „Schokoladenkuchen, dreitausend Kalorien“ oder so, Lacher im Publikum. Es gab Zeiten, da man so etwas Verfremdung nannte. Regisseurin Gabriela Gillert lässt ihren Faust (Vivian Frey) kopfunter hängen über einer Wasserfläche, die fast die komplette Spielfläche ist. Frey spricht den Auftakt-Monolog, als gälte es sein Leben. Diesen Text, der ja nicht eben unbelastet aus der Theatergeschichte kommt, der nach „Umsetzung“ ruft, nach Dynamik gegen die vermeintliche Statik des Wortes. Lax gesprochen, weil es ja ein „Urfaust“ für Jugendliche sein soll, maße ich mir das an: ich war hin und weg. Was geht, erweist sich immer genau dann, wenn es gekonnt wurde. Hier wird es gekonnt ... Bliebe das natürlich höchst moderne Tanzen zur fast höchst modernen Musik (Xell): Mir hat es gefallen, es fallen einem diese oder jene Figuren ein, die sich so bewegen, wie sich hier bewegt wurde.
+ 03.03.2017 eckhard-ullrich.de/theatergaenge +
(Fotos Urfaust © Xell)


Furcht und Elend des Dritten Reiches
Premiere 10.Dec.2016
Theater Dortmund

Sascha Hawemann (Regie) //
Dirk Baumann (Dramaturgie) //
Wolf Gutjahr (Bühne) //
B.Brecht (Autor) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition)

"... Die Geschichte... zieht sich wie Xell's Musik als roter Faden durch diesen Abend. Und da steckt alles drin: die Furcht und die Verzweiflung genauso wie die Absurdität und das-wird-schon-nicht-so-schlimm und das-ist-bald-wieder-vorbei. Das ganz große Grauen und das Elend. Ein zutiefst pessimistischer Abend? Ja, der Fall scheint hoffnungslos. Manche Lehren wollen einfach nicht gezogen werden. Aber - und auch hier wäre Hawemann sonst nicht Hawemann - ist da eine mindestens genauso große Liebe zum Leben und - trotz alledem oder deswegen - zu den Menschen. In diesen finsteren Zeiten braucht es genau solche brennende Herzen."
+ miss laine, 14. Dezember 2016 + reihesiebenmitte.de +
(Fotos Furcht und Elend... © Birgit Hupfeld)



Hotel Savoy Premiere 01.Sept.2016
Staatstheater Hannover

Sascha Hawemann (Regie) // Johannes Kirsten (Dramaturgie) // Alexander Wolf (Bühne) //
Xell Dafov (Komposition, Live Musik, Musikalische Leitung)


Günther Harder spielt den Kriegsheimkehrer Gabriel Dan druckvoll, er rückt ihn in die Nähe des Wahnsinns – als hätte nicht viel gefehlt und auch er wäre einer der Zitternden und Schweigsamen geworden. Gleichzeitig zwingt er ihn aber auch in das Korsett der Vernunft. Henning Hartmann ist ein irrwitzig komischer Liftboy Ignatz, und auch als Abel Glanz gelingt ihm eine wunderbar komische Szene, in der ihm die Worte im Mund explodieren. Rainer Frank spielt den Clown Santschin und den Amerikaner Bloomfield, auf den sich alle Hoffnungen der Hotelgäste richten, mit erheblicher Coolness. Ihm hört man einfach immer gerne zu. Klara Deutschmann spielt Stasia, die Tänzerin, in die sich Gabriel Dan verliebt, mit Mädchencharme und Grazie. Carolin Haupt ist in vielen kleineren Rollen zu sehen, sie singt ganz wunderbar zur Musik der fünfköpfigen Band, die das Spiel mitunter teils mit Balkanpop, teils mit jubilierenden Klarinettenklängen der Klezmermusik begleitet.
+ 05.09.16 + Hannoversche Allgemeine Zeitung + Ronald Meyer-Arlt +

"Der Saalstuhl wird zum Lobbysessel. Ein ästhetischer 360-Grad-Einblick in das Hotel Savoy. Das Hotel zeigt eine rollende Durchreise mit all seinen Menschen und Facetten. Bildgewaltig, stimmungsvoll und unterhaltsam. Musik on point. Ich hätte gerne selber ins Savoy eingecheckt! Anna F. 02.09.2016, 13:47"

(Fotos Hotel Savoy © Karl-Bernd Karwasz)


Romeo und Julia Premiere 28.Mai.2016
Das Meininger Theater

Gabriela Gillert (Regie) // Sarah Schramm (Dramaturgie) // Julia Grunwald (Choreografie) // Martin Eidenberger (Video) //
Xell Dafov (Komposition, Live Musik, Sounddesign, Musikalische Leitung)


Bis heute hat die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur nichts an Popularität eingebüßt und wurde immer wieder neu erfunden. Tänzerisch, musikalisch und schauspielerisch interpretiert die Produktion der Bürgerbühne Meiningen und des Jungen Theaters William Shakespeares Stoff und rückt Themen wie Toleranz und Interkulturalität ins Zentrum der Inszenierung...

"Live untermalen wir in einer ungewöhnlichen besetzung (electronincs, tuba, cello, akkordeon, oboe, klarinette, perkussion und arabische kanun) das drama als getanztes-, arabisch-englisch-deutsches gesamtkunstwerk. 30 wunderbare menschen aus syrien, meiningen und anderen kulturen der welt vereint an einem abend. Das ist großartig, vorallem als wahre gemeinsame annäherung, über jegliche grenzen hinweg, weit ab von defraudierter politik, fremdenhass und chauvinismus! Chapeau an alle die diesen künstlerischen, diesen menschlichen augenblick ermöglicht haben!"

(Fotos Romeo und Julia © Sebastian Stolz)


Nora Premiere 06.Nov.2015

Oldenburgisches Staatstheater

Peter Hailer (Regie) //
Daphne Ebner (Dramaturgie) //
Dirk Becker (Bühne //
Xell Dafov (Komposition, Sounddesign)

„Regisseur Peter Hailer macht aus ‚Nora’ einen Psycho-Krimi, für dessen Spannung fünf hervorragende Darsteller sorgen und der bei der Premiere im Kleinen Haus mit heftigem Beifall quittiert wurde.(...) Nientje Schwabe wandelt sich in der Titelrolle überzeugend von der niedlichen Puppe über die gehetzte Lügnerin zur nüchternen Erwachsenen, die keine Konsequenzen mehr scheut.”
+ Nordwest Zeitung +

„So wird der Skandal von einst (...) zu einem Psychokrimi erster Garde. Regisseur und Oberspielleiter Peter Hailer inszenierte den Klassiker der Theaterbühne in 100 sehenswerten und spannenden Minuten. Im ausverkauften Zuschauersaal gab es dafür für jeden der fünf Protagonisten starken Beifall und Bravo-Rufe. Regieteam inklusive.” + oldenburger-onlinezeitung.de +
(Fotos Nora © S.Walzl)


Eine Familie (August: Osage County)
Premiere 24.Okt.2015
Theater Dortmund

Sascha Hawemann (Regie) //
Dirk Baumann (Dramaturgie) //
Tracy Letts (Autor) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition, Schauspiel)

"Hier stimmen für mich alle Zutaten für einen großen Theaterabend: grandios aufspielendes Ensemble, klasse Bühnenbild und tolle Kostüme, geniale Live-Musik und Regie-Einfälle, die überzeugen. Alle Nörgler, die da behaupten, in Dortmund funktioniere Theater nicht mehr ohne geballten Technik-Einsatz, bitte reingehen! Das ist "echtes" Theater vom Feinsten und gleichzeitig voll auf der Höhe der Zeit. Allein wie Marlena Keil (hier erstmals im großen Haus zu sehen) eine 14-Jährige spielt und zwischen Jugend-Klischees und emotionaler Wucht ansiedelt, ist der Hammer. Einziges Manko waren für mich die Längen des Textes; da hätte man viel kürzen können. Manchmal geht dem Text völlig die Puste aus und er scheint dann durch hyperaktives Spiel künstlich beatmet zu werden, was mich nicht immer überzeugt hat. Das ist jetzt allerdings meckern auf höchstem Niveau. Dem Schauspiel kann man zu dieser Aufführung nur gratulieren."

+ Jörg Achim Zoll, 25. Oktober 2015 +
(Fotos Eine Familie © B.Hupfeld)



Dracula Premiere 03.Okt.2015

Oldenburgisches Staatstheater

Robert Gerloff (Regie) //
Jonas Hennicke (Dramaturgie) //
Xell Dafov (Musikalische Leitung, Komposition, Sounddesign)

...nach Motiven aus dem Roman von Bram Stoker.

„Starke Schauspieler, skurrile Regieeinfälle und Musik...veredeln das berühmte Schauermärchen für die Bühne des Kleinen Hauses. (...)
Die Uraufführung des Stücks war ganz nach dem Geschmack des Publikums. Es feierte die zweistündige Dracula-Revue mit lang anhaltendem Applaus.

+ Nordwest Zeitung +



Anna Karenina Premiere 01.Nov.2014

Staatstheater Hannover

Sascha Hawemann (Regie) // Johannes Kirsten (Dramaturgie) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition, Schauspiel)

"WUNDERBAR HOCHEMOTIONAL Regisseur Hawemann präsentiert uns den Roman gewissermaßen auf dem Silbertablett. Die Bühne (von Alexander Wolf) ist in Weiß gehalten und schräg zum Publikum gekippt. Das gibt in der ersten Szene eine sehr schöne Eislaufbahn und in der zweiten mit viel Kunstnebel einen Bahnsteig, auf dem Anna und Wronskij einander zum ersten Mal begegnen. Sarah Franke und Sebastian Schindegger zaubern hier mit ein bisschen Zigarettenrauch und viel knisternder Erotik eine sehr starke Liebesszene. Überhaupt gelingen dem Ensemble auf der weiten Spielfläche viele wunderbare, hochemotionale Szenen. Manches in Hawemanns Inszenierung wirkt ganz federleicht dahingetupft. Die farbstarken Kostüme (von Ines Burisch) erzielen auf der weißen Bühne eine starke Wirkung, und die Akkordeon-, Gitarren- und Klarinettenklänge, mit denen der Musiker XELL von der Seitenbühne aus das Spiel begleitet, sind angenehm zurückhaltend und ersterben oft genau im rechten Moment."
+ 03.11.14 + Hannoversche Allgemeine + Ronald Meyer-Arlt +


Pulverfass Premiere 25.Okt.2012

Centraltheater Leipzig

Sascha Hawemann (Regie) // Johannes Kirsten (Dramaturgie) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition, Schauspiel)

„The whole world will be balkanized.“ Dejan Dukovski zitiert ein Graffito in einem Interview. Es klingt wie eine Drohung und ruft in uns sofort Stereotype von „balkanischen Zuständen“ und dem Balkan als wildem, vitalem und gewalttätigem Ort hervor. Alles, was südlich unserer Vorstellung liegt, ist für uns Balkan.

Er ist die Heimat des Autors und gleichzeitig sein Thema, seine künstlerische Abstoßung.
Das Projekt Pulverfass begibt sich auf eine szenisch-musikalische Reise in diese Region, die vom Krieg geprägt wurde und von der immer wieder Kriege ausgingen. Balkan und das Projekt PULVERFASS ist aber auch Lebenslust, Komödie und Musik. Genau zwischen diesen Polen liegt vielleicht eine Wahrheit, die diese Reise in die Vergangenheit formuliert. Dukovski wurde in Skopje im ehemaligen Jugoslawien geboren.
Seinen Text „Das Pulverfass“, der Ausgangspunkt unseres Projektes ist, schrieb er 1996. Da machte der Krieg kurz Pause, bevor er 1999 im und um den Kosovo wieder aufflammte. Das Stück ist ein „Reigen“ der Gewalt und beschreibt laut Dukovski den Augenblick unmittelbar vor Kriegsausbruch. Welche Handlungen führen zu Aggression und Gegenaggression und zum Erwachen des Krieges? Das Stück ist auch ein Stück über das Verschwinden; das Verschwinden von Werten, einer Heimat, der Kindheit. Die Erinnerung daran, wenn man sich in der Ferne, im Exil, des Verlustes umso stärker bewusst wird, ist schmerzhaft. Am Ende steht vielleicht die Heimkehr in ein Land, das es so nicht mehr gibt.
(Fotos © R.Arnold)


Das Wirtshaus im Spessart Premiere 12.Nov.2011
Deutsches Nationaltheater Weimar

Sandy Lopicic (Regie, Musik) // Peter Staatsmann (Dramaturgie) // Thurid Peine (Ausstattung) // Bahadir Hamdemir (Video)//
Xell Dafov, Matthias Loibner (Live Musik)

Immer noch populär sind die oftmals unheimlichen Märchenfiguren Wilhelm Hauffs, wie der Holländer Michel, das Glasmännlein und Peter Munk aus Das kalte Herz oder der kleine Muck, Kalif Storch und Zwerg Nase.

Die mythischen Abgründe, in die diese Märchenfiguren durch ihre maßlose Gier nach Gold und Geld gerissen werden, gehören auch heute noch zu unserer Welt. Gespiegelt in diesen Monster-Figuren der Frühmoderne befragen wir unsere Situation nach einer lebenswerten Zukunft. Gelingt es uns die grenzenlose Gier und den verinnerlichten Egoismus in die Maßverhältnisse des Humanen zurück zu holen?

Verwandelt sich unsere Welt doch unmerklich und unheimlich mehr und mehr in ein grausames Märchen, aus dessen Zwängen es kein Entkommen zu geben scheint. Ein hoch abstrakter Finanzmarkt, die Allgegenwart der elektronischen Medien und die Veränderungen im Übergang von Epochen bringen uns in eine ähnliche Lage wie die Reisenden im Wirtshaus im Spessart: Sie ahnen, dass die Katastrophe bevorsteht, dass die Räuber unterwegs sind und sie stellen sich der Angst entgegen, mit Geschichten, Gesängen und Gedanken. Was hilft aber alles, wenn wir am Ende erkennen müssen: Die Räuber sind wir selbst!


Le Savali Premiere 06.Okt.2011
Berliner Festspiele, Spielzeit Europa

Lemi Ponifasio (Konzept, Bühne, Choreographie, Regie) //
Fabrizio Cassol (Musik) //
Xell Dafov (Oboe, Gaida)

»Le Savali« ist das samoanische Wort für eine Reise, um eine vielstimmige Botschaft, ein gemeinsames Anliegen und Dazugehörigkeit zu behaupten. Le Savali: Berlin ist Theater als Zeremonie und Ritual, das die Gemeinschaften mit ihren Erfahrungen in dieser Stadt konfrontiert.
Lemi Ponifasio, international renommierter Künstler und Choreograf, stammt aus Samoa, seine Company MAU ist eine Gruppe von Künstlern, gebürtig von den unterschiedlichsten Inseln des Südpazifiks und aus Neuseeland.
Die multikulturelle Großstadt Berlin ist das Thema dieser neuen Kreation von Lemi Ponifasio. MAU wird gemeinsam mit Performern, Tänzern, einem bulgarischen Chor und Musikern aus Berlin, zum Teil mit Migrationshintergrund, als neue Gemeinschaft die Welt als Gegenwart dieser Stadt erzählen.

Le Savali: Berlin ist eine öffentliche Deklaration, dass Würde und menschliches Handeln nicht durch Intoleranz und unsichtbare Regeln eingeschränkt werden dürfen. Als Auftragsarbeit von spielzeit’europa ist diese Produktion auch eine erste Zusammenarbeit des Choreografen Lemi Ponifasio mit Fabrizio Cassol, bekannt als Musiker und Komponist der Theaterarbeiten von Alain Platel, und mit Live-Musikern.

Der pazifische Raum umfasst 35 Prozent der Erdoberfläche, es werden über zwanzigtausend verschiedene Sprachen gesprochen, und der Künstler gilt als Prophet, als Botschafter, als ein Reisender (Le Savali) mit Wissen und Erfahrung. Künstler sind vor allem auch diejenigen, die soziale Verantwortung tragen, eine gesellschaftliche Vision schaffen und von der Gemeinschaft hierfür besonders respektiert werden. Le Savali: Berlin ist eine einzigartige Begegnung von Künstlern und Gemeinschaften, ein Abbild der Gegenwart von Berlin – Theater, das die Welt öffnet als einen Ort, der alle willkommen heißt.


Der Mann ohne Vergangenheit Premiere 17.Dez.2010
Deutsches Theater Berlin

Aki Kaurismäki (Author) // Dimiter Gotscheff (Regie) // Katrin Brack (Bühne) // Ellen Hofmann (Kostüme) // Claus Caesar (Dramaturgie) //
Xell Dafov, Simon J. Drees (Live Musik, Musikalische Leitung, Komposition)

Der bekannte Regisseur Dimiter Gotscheff wird Kaurismäkis mehrfach ausgezeichneten Film für das Deutsche Theater Berlin adaptieren. Mein Kollege Simon Jakob Drees und ich sollen uns die Musik dazu einfallen lassen.

Gotscheff, der uns noch von seiner Inszenierung "Das Pulverfass" gut kannte, lud uns im September 2010 plötzlich zu einem Kaffee ein. Er plane den Film für's Theater umzusetzen und ob wir uns vorstellen könnten, das MoV-Szenario kompositorisch auf die Bühne zu bringen. Die Musik in Kaurismäkis Filmen hätte ein dramaturgisches Gewicht. In der Theaterversion solle es nicht anders sein.
Ich willigte ein und die Proben begannen sofort.

Gotscheff verkündet: "Ich arbeite aus dem Bauch!". Seine Pinsel sind die Schauspieler und die Farbe - der Text. Das alles passiert außerhalb der Zeit, aber in einem konkreten Raum. Ich schaue ihm stundenlang zu, wie er jede Szene ausmalt, bis er cholerisch brüllt: "Musik!"
Dann muss es schnell gehen. Wo ist die passende Frequenz? In welchem Instrument versteckt sich die Antwort auf seine Frage nach musikalischer Bestätigung der gerade entstandenen Sequenz? Wird mir etwas einfallen? Wo sind meine Melodien? Unterstütze ich, oder spiele ich besser dagegen? Im Theater ist die Musik Teil der Requisiten könnte ich behaupten. Und gerade das ist der spannende Augenblick dieser Arbeit. Es gibt keine Zeit um lange Wege zu gehen. Vieles entsteht durch Improvisation. In der Pause wenn nötig aufschreiben und arrangieren. Üben war im Studium. Ich lade mich durch das Menschliche auf, durch das "Umsichwerfen" mit Wörtern und Stimmungen, Lichtexperimenten und Gedankenschwaden.

"Mitko, und wie findest du das hier...?" Wir spielen das inzwischen achte Angebot für die Szene "Betrunkenheit".
"Ihr habt doch vorhin etwas Kleines gespielt, was ist denn das jetzt?!"
Die Suche geht weiter. "Moment Leute, bitte Ruhe, ich suche...!"
Stille ist auch Musik.
Zwei Tage vor der Premiere haben wir immer noch nicht alle Szenen. Sie wird um eine Woche verschoben. Die Schauspieler lernen in 24 Stunden eine halbe Tonne Text und spielen ihn zu den letzten beiden Proben völlig natürlich. Da entsteht auch endlich der musikalische Schluss - am Premierentag. Unsere Band ist gut. Dies alles ist im Rückblick schwer zu glauben.
Wenn wir spielen sind wir ein pelziges Wesen mit vielen Zungen. Wir haben alle aus dem Bauch heraus gearbeitet. Text und Musik sind ein schönes Paar geworden, doch Kaurismäki konnte nicht zur Premiere kommen. Wir fahren zu ihm.


ItsPunk Premiere 11.Jun.2009
Centraltheater Leipzig


Sascha Hawemann (Autor, Regie) // Maike Storf (Ausstattung) //
Xell Dafov (Live Musik, Musikalische Leitung)


In dem Theaterstück „IstPunk" geht es um den musikalischen Werdegang der englischen Punkband Cockney Rejects aus den Achtzigern.

Es handelt sich dabei keinesfalls um eine bloße Biographieaufarbeitung. Erzählt wird von jungen Skinheads, die den Weg aus einem heruntergekommenen Londoner Arbeiterviertel suchen. Der soll ein

anderer sein, als ihnen das aussichtlose Umfeld, in dem sie aufwachsen, vorgibt. Ihre Suche führt sie auf individuelle Weise zur Punkmusik, die sie für sich entdecken und schließlich den Oi-StreetPunk daraus schreddern. Man durchlebt Stationen ihrer Wut, Verzweiflung und Aggression, Höhen und Tiefen ihrer Karriere – im Stück durch verhaltenskomische Anekdoten, und mit Musik spannend und unterhaltsam in Szene gesetzt.

Brutalität, Fußball, Skinheads. Gesellschaftskritisch schlägt der Regisseur Hawemann eine Brücke von London nach Leipzig, wo das Thema Skinheads und Fußball immer wieder aktuell ist.

Ich hatte die Aufgabe, in einem knappen Monat aus vier Schauspielern (also keine Musiker!) eine überzeugend echte Streetpunkband zu formen. Das hört sich vielleicht zunächst nicht so schwer an, geht es doch um unkomplizierte Musik, die auf höchstens drei Akkorden aufgebaut ist. In Wirklichkeit war es eine Herausforderung, weil wir nicht schlechter sein durften als die Cockneys, aber auch nicht besser, sonst wäre es eben kein Punk mehr. Das Ergebnis liegt mal mehr oder weniger dazwischen und passt hervorragend zur Inszenierung, weil es uns, glaube ich, gelungen ist, diesen direkten, rauen Sound live theatralisch umzusetzen.

Xell ist hier als Punksänger und Metal-Gitarrist im Clockwork Orange-Kostüm bis Ende Juni 2010 zu erleben.


Das Pulverfass Premiere 23.Okt.2008
Deutsches Theater Berlin, Berliner Festpiele


Dejan Dukovski (Autor) // Dimiter Gotscheff (Regie) // Bettina Schültke (Dramaturgie) // Anri Kulev (Bühne, Kostüme) // Sandy Lopicic and Orkestar (Musik) // Xell Dafov (Gaida, Oboe)

Gotscheffs Inszenierung dieses mehrfach ausgezeichneten Stücks ist ohne Übertreibung eines der großen Highlights der internationalen Theaterszene in den letzten Jahren. Aus gutem Grund wurde es 2000 für den Wiener Nestroy-Theaterpreis, sowie 2009 für den deutschen Theaterpreis Der Faust nominiert.
Inhaltlich geht es um menschliche Schicksale im zerfallenden Jugoslawien der Neunziger Jahre. Es sind kleine Episoden, Balkan-Blues-Kollagen die eine gewisse Hilflosigkeit der Protagonisten mit ihren Traditionen, dem Westen und der neuen Zeit widerspiegeln. Ein Drama um die existentiellen Fragen "Was ist passiert?“, „Was ist geblieben?“, „Wer sind wir?“ und „Was kommt als Nächstes?".

In dem Stück finden sich auch plakativ verarbeitete Klischees, Kulturcrashs und ein ins Deutsche exportierter landestypischer Humor wieder.

Was schwer funktioniert, ist die Übersetzung der Mentalität. Das ist so gut wie unmöglich, auch weil sie in einem zweistündigen Theaterstück natürlich nur skizziert werden kann. Im Text heißt es an einer Stelle "Ich fick dich bis du kotzt du verdammtes Arschloch!". Verbale Aggressionen dieser Art gibt es in jeder Umgangssprache. Sie sind jedoch von Nationalität zu Nationalität verschieden in ihrer praktischen Wertigkeit. Daher neigen Zuschauer, die diese europäischen Länder nur oberflächlich kennen und keinen Zugang zu deren Kultur hatten, dazu, die Klischees eins zu eins anzunehmen, und diese thematisch bestätigt zu sehen – ein Trugschluss.

Die enthaltene, durch eine besondere Akzentuierung verzogene Kritik hinter diesen Floskeln ist jedoch die eigentliche Sinnbotschaft. In solchen Momenten zeigt sich, dass Europa noch viel tun muss, um sich nicht nur wirtschaftlich, sondern kulturell näher kennen zu lernen.

Nicht zuletzt steht diese Tragikomödie meiner Meinung nach symbolisch für den ganzen südeuropäischen Raum als eine Art neuzeitige Besinnung, aus der eine entsetzliche Frage wächst: Was macht man mit der so genannten neuen Freiheit? Schließlich könnte es aber genauso gut um einen selbst, um die eigene Welt gehen (in welchem Land auch immer), da der im Stück angesprochene menschliche Habitus grenzübergreifend ist.

Das darstellende Ensemble ist großartig. Jeder ist am richtigen Platz besetzt und reizt seine Fähigkeiten voll aus. Es ist berauschend in diesem Stück zu arbeiten, weil es dabei um künstlerische Inhalte, Umsetzung und kostbare ästhetische Details geht, nicht aber um fundamentale, fachliche Kompetenzprobleme, oder um das Ausleben egoistischer Ansprüche. Das Pulverfass aufzuführen ist daher einfach nur ein voller Genuss für mich.

Xell und ich singen, bzw. spielen abwechselnd Oboe und die traditionelle bulgarische Gaida (Dudelsack) in dem Ensemble-Orkestar. Das musikalische Arrangement ist teils aus Balkan-Folklorestücken, teils aus Kompositionen von Sandy Lopicic hervorragend adaptiert und bringt den charakterlichen Kern des Stücks erst richtig auf den Punkt.

Außerhalb Berlins hatten wir Gastspiele in Venedig, Belgrad und Oslo.


Inside the Sound of Mr.Xell's Debut Album

The BulgarianMetalBlowoutPowercore'N'SpeedupMusicstalgia!

All tracks were recorded in different studios, like "offbeat-studio", "derartstudio" and "studio-X" Berlin by Silvio Naumann, Reiner Lehmann and Alex Semrow. The mix and mastering is made by Andi Bueckle and Alexander Xell Dafov at the "wong-studio", Berlin.
Composed, arranged and produced by Xell himself. All original lyrics by Xell as well. Lyrics for "Voices" from a traditional Bulgarian folk song. The graphic design was done by Gerd Kornmann.

The album titel is just a persiflage of the tons of music stilisticdefinitions around the world. "musicstalgia" is a wordplay - 'music' and 'nostalgia' were taken together, of course.

Musicians on the CD: Tim Neuhaus (drums) // Daniel Bätge (bass, contrabass) // Joseph Conrad (bass) // Xell (guitars, oboe) // Franka Lampe (accordeon) // Vlado Karparov (clarinet, sopran sax) // Thorsten Müller (clarinet) // Max Teich (bass clarinet) // Kristina Lösche-Löwensen (violin) // Xell (lead, backing vocals) // Kira Langlott (Bulgarian voices on "voices") // Xell (sounddesign, programming)

  .